Heinz_Klett’s review published on Letterboxd:
Heidewitzka! Wer hätte gedacht, dass es ausgerechnet James Wan noch mal gelingen würde, mit einem Horrorfilm überraschen zu können, stehen sein Name und seine Gruselfilmreihen doch mittlerweile als Paradebeispiele für das höchsteffiziente Auspressen von Franchise nach der immer gleichen Formel.
Und auch „Malignant“ startet wie gehabt nach bewährtem Schema und man vermag bereits gelangweilt abwinken obgleich des abgeschmackten Settings, in dem in einem, natürlich komplett unrenovierten, Schmödderhaus der Strom ausfällt und irgendein Spukkamerad im Schatten sitzt und den Bewohnern ans Leder will.
So weit, so gähn, aber dann entwickelt sich der Film zu einer wilden Geisterbahnfahrt, die tonal wunderbar unberechenbar aufdreht und über Argento‘sche Giallosettings, wüstem Gore, trockenem Humor und Düsterthrillermomenten in einem völlig abgedrehten Cronenberg meets Gordon-Finale mündet.
Wer hier nach Logik sucht, hat Horror nie geliebt, es geht um den performativen Furor, den Regisseur Wan überraschend stilsicher und experimentierfreudig in fantastischen Bildern freidrehen lässt.
Eine intensive und schwer unterhaltsame Liebeserklärung an das Horrorkino, die in ihrer Konsequenz so nicht zu erwarten war.
Ich glaube ja fast, dieser eine Filmkritiker mit der gelben Regenjacke hat den Film gar nicht gesehen. Oder nicht verstanden.