Marc’s review published on Letterboxd:
Die größte Überraschung des Jahres kommt von dem Mann, von dem ich nichts mehr erwartet habe. Der Mann, der dem Horror Genre in seinen Anfängen viel gegeben hat, aber schon seit Jahren nur noch die Produzenten Rolle spielt und seinen Namen hinter jedes Conjuring Spin Off stellt, die allesamt Mist sind. Jetzt aber legt er nochmal selber Hand an und tritt sämtlichen Filmen des Universums, welches er kreiert hat, ordentlich in den Arsch. Man kann "Malignant" einiges vorwerfen. Er ist weird, schrill und ziemlich albern, aber auch enorm kreativ, aggressiv, energisch und unterhaltsam. Allein das Opening hat mehr Feuer, als die letzten 5 Jahre des Warner Horror Universums zusammen. Der Style, die Kamera, der Look, die Musik, die Ideen und Kreativität, die einem hier streckenweise um die Ohren fliegt, ist erstaunlich, unerwartet und sehr willkommen. Man muss sich wohl darauf einlassen, ich kann den negativen Tenor durchaus verstehen, aber das hier ist ohne große Zweifel Wans bester Film seit "Insidious". Und in puncto Ideenreichtum vielleicht sein interessantester überhaupt. Zum Finale hin dreht er dann nochmal richtig auf, zieht alle Register, liefert einen absurden Twist, der sich aber in das Gesamtbild wunderbar einfügt und mich köstlich amüsiert hat. Erst recht, nachdem ich zwei Stunden vorher den neuesten Marvel Film sah, der in seiner Gleichförmigkeit, Freudlosigkeit, Spannungsfreiheit und den fragwürdigen technischen Aspekten einfach zum kotzen war. Das hier mag ein dummer Film sein, aber bislang hatte ich mit keinem anderen dieses Jahr so viel Spaß.