Waarts’s review published on Letterboxd:
Der Rausch ist faszinierend, wichtig und eine Wucht, ausgelöst durch einen Schlag, welcher direkt zum Nachdenken anregt.
Ein Experiment, das schnell eskaliert, sorgt einerseits für Unterhaltung, mehr jedoch für Erschrecken. Der anfängliche Alkohol dient lediglich der Optimierung des Alltags, während soziale Probleme den Hauptfiguren zu schaffen machen. Die Schlinge schnürrt jedoch immer weiter zu, denn auf ein konstantes Leben mit 0,5 Promille folgt der individuell ausgelegte Wert für jeden der Vier, mündend im Maximum. Dabei wird das mitgeschriebene Experiment psychologisch per Text mitgeteilt.
Mads Mikkelsen brilliert die Rolle, während die Probleme der Familie und des Umfelds an ihm zerren. Was des Weiteren als eine wirklich starke Umsetzung bezeichnet werden kann, ist, das jede Tat Konsequenzen hat. Ob mehr, oder weniger, die Botschaft dieses Films wird dadurch aufgezeigt: Alkohol als Gift, sowie Alkohol in kleinen Mengen als Hilfe. Das aufgezeigte Problem jedoch ist, das es bei kleinen Mengen häufig nicht bleibt. Der tatsächlich leidende Mads Mikkelsen, wird von ihm mit Bravour gespielt. Die psychologischen Aspekte werden des Weiteren so gekonnt in den Film mit eingearbeitet, dass es schwer fällt nicht auf einer Weise zu staunen.
Soundtrack und Kameraarbeit werten das Erlebnis auf. Wie hier teilweise mit verschiedenen Perspektiven und einem Lied gearbeitet wird, ist fantastisch. Und auch wenn Der Rausch keine amerikanische Verfilmung ist, könnte der Film nicht ambitionierter und zielstrebiger sein. Die Geschichte der vier Lehrer nimmt schnell ihren Lauf und trifft teilweise auf Szenen, die ohne viele Schnitte auskommen.
Insgesamt ist Der Rausch eine wirkliche Überraschung und vorallem Mittel zum Nachdenken, was grundlegend durch fantastische schauspielerischen Leistungen, der guten Umsetzung der Prämisse und durch den Fokus auf Ambition, geschieht. Wahrlich ein grandioses Werk.